Traumasensible Theaterarbeit

Viele bunte Zettel mit Sammlung von Begriffen: "hat Raum für Reflexion", "Sicherer Ort in der Gruppe", "Sicherer Ort auf der Bühne", "Ressourcenorientierung", Impro + Spiele bunt gemixt", "Freude kreativ bund Spaß". "spontanes Absagen möglich", Sicherer Ort in mir?", "Embodiment", "Ich finde meine Vorstellung"...
Brainstorming in der Arbeitsgruppe zu „Mein Traum Theaterkurs“

Theaterarbeit ist gelebte Ressourcenarbeit: Im Hier und Jetzt sein, den Körper bewusst einsetzen, sich selbst und eigene Fähigkeiten (neu) entdecken, wertvolle Erfahrungen machen… aber auch Handwerkszeug erlernen, aus vertrauten Emotionen eine Theaterrolle basteln oder weniger vertraute Emotionen vorsichtig anprobieren wie neue Schuhe und gemeinsam Schritte gehen… oder tanzen. Lachen, spielen, halt mal so richtig Theater machen – und zwischendurch innehalten, wahrnehmen und Kraft schöpfen. Theaterarbeit spricht alle Sinne an, führt zu selbstreflexiven Prozessen und setzt enorme Selbstheilungskräfte frei.

Traumatisierte Menschen profitieren enorm aus diesem großen Fundus, da Theaterarbeit unmittelbaren Einfluss auf das Nervensystem und die Fähigkeit zur Selbstregulation hat. Erstarrung und Ohnmacht finden in der Theaterarbeit hochwirksame Gegenmittel: Bewegung und Selbstwirksamkeit.

Voraussetzung für das Gelingen ist eine traumasensible Haltung. Hier setzt traumasensible Theaterarbeit an.

Die Gestaltung eines sicheren Orts, Verbundenheit, eine verstehensorientierte Haltung und Partizipation sind Grundannahmen der Traumapädagogik, und finden in der traumasensiblen Theaterarbeit eine Verzahnung mit der Theaterpädagogik, die mit dem Erfahrungsraum der immanenten, heilenden Funktion theatralen Handelns arbeitet.

Aus Teilnehmer*innen werden Teilgeber*innen, die den Prozess aktiv mitgestalteten.

Grundsätzlich im Team mit Kolleg*innen aus dem Theaterkontext biete ich an:

  • Traumsensible Theaterangebote in einem geschützten Rahmen innerhalb von Einrichtungen – sowohl für traumatisierte/psychisch erkrankte Erwachsene, als auch für Kinder und Jugendliche. Dieses Angebot finden immer in Zusammenarbeit mit einer erfahrenen Theaterpädagogin statt.
  • Praxisorientierte Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte zu traumasensibler Theaterarbeit. Dieses Angebot zielt darauf ab, mit viel Freude und Dynamik die Grundlagen der Psychotraumatologie zu verinnerlichen und traumasensible Theaterarbeit als hochwirksamen Zugang zu Resonanz und Verbundenheit kennen zu lernen. Je nach Umfang der Fortbildung befähigt sie Teilnehmende außerdem dazu, Theatermethoden- und übungen am eigenen Arbeitsplatz anzuleiten.

Um ein Weiterdenken der Thematik und eine Vernetzung auf Bundesebene voran zu bringen, befinden wir uns mit der AG Kreative Traumapädagogik in der Gründungsphase im Fachverband Traumapädagogik.

Inhalte unserer AG Arbeit sind:

  • Das Erarbeiten einer Handreichung zu traumasensibler Theaterarbeit vor dem Hintergrund traumapädagogischer Standards.
  • Fortbildungsangebote für pädagogische Fachkräfte zu kreativen Zugängen in der Traumapädagogik weiterentwickeln.
  • Traumasensible Theaterarbeit wissenschaftlich beleuchten und hinterfragen.
  • Den künstlerischen Zugang in die Traumapädagogik zu integrieren und Handlungsmöglichkeiten zu erweitern.

In Bremen hat sich außerdem eine kleine Arbeitsgruppe zu traumasensibler Theaterarbeit zusammen gefunden, die regional an der Weiterentwicklung dieses Herzensprojekts arbeitet. Die Arbeitsgruppe besteht aus Expert*innen aus Erfahrung, Traumapädagogig*innen und Akteur*innen der Theaterarbeit.

Sollten Sie Interesse an einem der genannten Angebote zu traumasensibler Theaterarbeit oder der Mitarbeit in einer AG haben, melden Sie sich sehr gerne. Wir freuen uns auf Sie!

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